Montag, 28. August 2006
The Summer School will be putting on a party this Saturday evening…
… lautete die Einladung auf einem der bunten Flyer, die seit ein Paar Tagen in den Seminarräumen herumflogen. Die Location trug den vielversprechenden Namen „Wirtshaus zum Hotzenplotz“, erwies sich allerdings als etwas zu klein für unsere große Linguisten-Gruppe.

Diejenigen, die etwas später kamen, durften deshalb einen gemütlichen Platz draußen einnehmen - Regenerfrischung inklusive.



Als der Regen schließlich stärker wurde, drängten sich alle rein, aber einige mussten draußen noch fremde Fahrräder bewachen.




Endlich fand sich die bunte, multikulturelle Summer-School-Gemeinschaft in einem Raum zusammen und das nicht zu linguistischen Zwecken! Alle haben sich während der letzten 2 Wochen irgendwie miteinander angefreundet. Zumindest nahm man an, man würde bereits alle Teilnehmer kennen. Doch das erwies sich auf der Party als eine Fehleinschätzung und man musste sich eingestehen, einige Leute noch nie zuvor gesehen zu haben. Aber spätestens an diesem Abend vermischten sich die Vertreter diverser Kulturen in einer lockeren Unterhaltung.



Die Summer School brachte sogar ein neues Paar hervor: der Polyglot Armin (er kann Japanisch, Russisch, Swahili, Italienisch, usw. und sogar etwas C++) und die italienische Linguistin Luiga.



Armins Sprachwissen war ihm nicht genug und heute musste er sich noch als Billardspieler beweisen. Statt Billardkugeln machte er allerdings - eins nach dem anderen - die Biergläser rein und …



… ging als Sieger von der Party davon (wobei das nicht wirklich als „Gehen“ bezeichnet werden konnte;-)!).Fröhlich-schwankend und gestützt von seiner Freundin machte er sich auf den Weg zu der nächsten Location. Aber seine Beine und sein Magen waren mit diesem Vorhaben nicht einverstanden; Armin musste sich ihnen fügen und machte sich auf den Weg zu seinem Auto (das er natürlich nicht mehr fahren konnte). Glücklicherweise stand ich zu dem Zeitpunkt am Eingang und überlegte, wie ich nach Hause kommen könnte, da die Bahn gerade weggefahren war. So habe ich gleich angeboten, das Steuer zu übernehmen (da ich ja nix getrunken hatte). Am nächsten Tag wollte ich früh zu meinem Cousin nach Karlsruhe und eine frühe Heimkehr kam mir sehr passend.
Aber ich hatte mich zu früh gefreut, denn der Weg zu Armins Auto war steinig und steil - im wahrsten Sinne des Wortes. Nach 10 Min. Fußmarsch und einem Finish-Aufstieg einer steilen Treppe, waren wir auf der richtigen Strasse angekommen. Doch das Auto zwischen friedlich hintereinander parkenden Autos zu finden erwies sich als äußerst schwierig. Armin versuchte mit seinem Schlüssel ein Auto nach dem anderen zu öffnen, doch die Türen wollten nicht nachgeben, bis wir schließlich bei SEINEM Auto ankamen. Nach einer Kontrollfrage, ob ich denn wirklich fahren wolle, oder ob nicht lieber ER (!)fahren solle, überließ er mir das Steuer.
Wir fuhren los, zuerst seine Freundin wegbringen. Armin wusste (?!) den Weg und gab mir Anweisungen. Wir fuhren und fuhren aus Stuttgart hinaus. Irgendwann kam ein leiser Verdacht auf, es könnte der falsche Weg sein!?! Umgedreht, entschieden wir an der Tankstelle nachzufragen. Die Strasse, wo wir hin mussten, hieß „Olgaeck“ (ja,ja - nach mir benannt ;-) !) und lag, was glaubt ihr wo? In der Innenstadt – da wo wir gerade herkamen!!!!
Naja, zumindest war die Richtung klar, jetzt mussten wir nur noch den Weg finden. Mit einigen Umwegen und ein Paar Mal verfahren haben wir Luiga schließlich zu Hause abgesetzt und machten uns nun auf den Weg nach Ludwigsburg (den Armin auch wusste !!!).

Diesmal hatte ich aber auch grob eine Ahnung wo es lang ging, da Netaya mir vorsorglich den Weg beschrieben hatte. Es ging eine ganze Weile die B27 entlang. Armin gab mir Anweisungen, schlief aber zwischenzeitig während der Fahrt ein. Somit musste ich auf Netayas Beschreibung zurückgreifen um mich zu orientieren. Bis Ludwigsburg kamen wir problemlos, aber leider hatte ich Netaya nicht so genau zugehört und wurde jetzt dafür bestraft. Ich wusste nicht mehr wo, und in welche Richtung wir von der B27 zu unserem Wohnheim abbiegen mussten. Wir fuhren und fuhren, ich weckte Armin, wir waren schon aus Ludwigsburg raus - vor uns eine Autobahneinfahrt nach Heilbron und Armin meinte wir, müssen noch weiter geradeaus - was tun? Wir waren eindeutig zu weit gefahren…
Ok, umdrehen und zurück nach Ludwigsburg.
Plan B bestand nun darin, Schilder zu lesen, zu beten und zu hoffen etwas Bekanntes (wie „Favoritepark“ u. ä.) darauf zu erkennen, das ein Indiz für unseren Heimweg geben könnte.
Verflixt und zugenäht, das muss doch irgendwo hier sein - aber wo?? Nach ein paar Mal cruisen durch das nächtliche Ludwigsburg kamen wir Gott sei Dank schon bald bei unserem LIDL an. Wir konnten unser Glück kaum fassen, die Freude kannte keine Grenzen ;-). Das Auto geparkt, waren wir schließlich glücklich, nach dieser langen Irrfahrt endlich ins Bett zu kommen.
So ging dieser lustige Abend zu Ende und wenn ich morgen nicht so früh aufstehen müsste, wäre fast alles perfekt gelaufen!

Zitat des Tages:

Levin (2006): „You don’t know when I’ll stop talking.”

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Samstag, 26. August 2006
Claude Monet


Heute Abend haben wir es endlich geschafft, die Stuttgarter Staatsgalerie zu besichtigen, wo groß angekündigt, die Ausstellung des berühmten französischen Impressionisten Claude Monet http://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Monet stattfinden sollte. Allerdings haben sich die 6,- Euro Eintritt (und das ermäßigt!) für lediglich einen Gemäldesaal nur teilweise (nämlich im Hinblick auf die Bilder!) gelohnt.



Zitat des Tages:

Levin (2006): „John asks Mary kind of perversely to step on his feet.“

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Hier wie angekündigt der Nachtrag zu der Lesung von G. Longobardi.
Alle Nichtlinguisten dürfen diesen Part getrost überspringen;-)!

Am nächsten Tag nach der Lesung suchten wir den Italiener auf, um ihn mit unseren Fragen zu konfrontieren. Eine der entscheidenden Fragen betraf die Wahl der Parameter, anhand deren er die Sprachen analysierte. Dazu nannte er uns die Klassen von Parametern, die er hinsichtlich der Nominalphrasen untersuchte. Seine Präferenz für ausgerechnet die Nominalphrasen erklärte sich dadurch, dass die NP zu seinem Spezialgebiet gehört.
Die Parameter bestehen aus den folgenden Klassen.
- Die sog. „Gramatikalization“-Klasse, dazu gehören z.B. Genus, Numerus, usw..
- „Attraktion of Articles“, z. B. die Position der Artikel innerhalb der NP
- Direkte Argumente – Kasus, z. B. die Position des Genitivs in der NP.
- Possesive: vorhanden/nicht vorhanden
- „Consistency principle“
- U.a.

Die nächste Frage betraf die Auswahl der untersuchten Sprachen. Es stellte sich heraus, dass die Ermittlung der Parameter einer Sprache die Kooperation eines Muttersprachlers mit linguistischem Hintergrund erfordert, was für viele exotische Sprachen nicht ohne weiteres möglich ist. Doch die Mitarbeiter von Longobardi suchen Mittel und Wege, die Sprachen- und Parametermenge möglichst zu erweitern.
Denn je mehr Parameter und je mehr Sprachen bei der Untersuchung berücksichtigt werden, desto genauer können die Sprachen klassifiziert werden.
Mit den Antworten, und auch damit, dass Longobardi sich für uns Zeit (1 Stunde) genommen hat, waren wir sehr zufrieden.
Das Verfahren und die Effizienz syntaktischer Strukturen für Sprachenklassifikation scheinen, abgesehen von der Schwierigkeit des Preprozessings, zu halten, was sie versprechen.

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Donnerstag, 24. August 2006
Anregende Seminare...
inspirieren nicht zu deskriptiven Erzeugnissen, sondern bringen auch einige Künstler unter uns auf neue Ideen. Eine junge Künstlerin hat sich bereit erklärt, ihre einmaligen Werke (die keinesfalls beleidigend sein sollen) für den Blog zur Verfügung zu stellen.


Das erste Bild zeigt einen tapferen isländischen Vikinger-Helden, der bereit ist für "Language Change" sein Leben zu opfern.


Und hier seht ihr die Verb-Semantic-Power in Aktion, dessen Tonlage selbst die letzten Morgenmuffel ins helle Wachsein befördert.


Zitat des Tages:

Frazier (2006): "People not standardly come with kangaroos."

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